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Die
Ukraine
Die
Ukraine ist das zweitgroesste Land Europas, nach Russland.
Sie
grenzt im Westen an die Europäische Union, im Osten an
Russland und im Süden an das Schwarze Meer. Sie liegt
also zwischen zwei grossen geopolitischen Gebilden und durch
die Ukraine verlaufen zahlreiche Transportwege. Strassen,
Schienen sowie Öl – und Gaspipelines. Ihre Unabhängigkeit
von der Sowjetunion erlangte die Ukraine 1991.
Als
unabhängigen Staat gab es die Ukraine erstmals im 20.
Jahrhundert. Zwar entstand im Gebiet um Kiew der erste slawische
Staat im Jahr 882, die sogenannte Kiewer Rous. Aber auf historischen
Karten wir deutlich, dass die Ukraine ab dem 14. Jahrhundert
eine Art Randgebiet war, um das sich erst Polen und Mongolen
stritten, dann Polen, Osmanen und Russen, die sich in der
Region festsetzten.
Uebrigens
bedeutet der Name des Landes auf Russisch „Grenzland“.
Der groesste Teil der Ukraine gehörte über 300 Jahre
lang zum russischen Zarenreich. Dann wurde das Land Teil der
Sowietunion. Nur der westliche Teil des Landes, das Gebiet
um Lemberg (Galizien), blieb zuerst unter polnischer, dann
unter österreichischer Herrschaft. Erst 1945 wurde es
der Sowietrepublik Ukraine angegliedert.
All diese
historischen Einflüsse sind auch heute noch präsent.
73 % der ukrainischen Bevölkerung sind Ukrainer, 22 %
sind Russen. Die restlichen 5 % sind Rumänen, Moldauer,
Bulgaren, Polen, Weissrussen, Ungarn, Tartaren und Juden.
Die Westukraine hat eine katholische Tradition mit byzantinischem
Ritus (die eher Europa zugewandte unierte Kirche). Der Osten
ist eher russischsprachig orthodox (und Russland zugewandt).
Russland
empfindet sich selbst als Nachfolger des ersten slawischen
Staates. Kiew ist sozusagen die „Mutter aller russischen
Staedte“. Und die Ukraine ist die Wiege Russlands, weshalb
sie auch „kleines Russland“ genannt wird.
Als die
Ukraine 1991 unabhängig wurde, empfanden die Russen das
als Verlust einer Region, die mit ihrer Identität verbunden
ist. Sie empfandes es aber auch als Verlust einer Verbindung
zu Mitteleuropa und zum Schwarzen Meer. Daraus resultierten
mehrere Streitpunkte mit dem unabhängigen ukrainischen
Staat.
Der
erste Streitpunkt betraf die Aufteilung der sowjetischen Schwarzmeerflotte
in Sewastopol.
Nach schwierigen Verhandlungen erklärte sich die Ukraine
bereit, einen Teil des Hafens für 20 Jahre an Russland
zu verpachten.
Der zweite Streitpunkt betraf die Krim, die Chrustschow der
Ukraine 1954 geschenkt hatte. Russland fordert die Krim zurück,
da 67 % ihrer Bewohner Russen sind.
Kiew erklärte daher die Krim zu einer autonomen Republik
und integralem Bestandteil der Ukraine.
Die
Ukraine ist von Russland und seinen Investitionen abhängig.
Russland ist der wichtigste Erdöl- und Erdgaslieferant
der Ukraine. Im Gegenzug verfügt die Ukraine über
das dichteste Pipelinenetz Europas. Und Russland ist von diesem
Netz abhängig, denn dadurch werden 90 % der russischen
Erdgaslieferungen an Europa geführt.
Die
Ukraine schloss bereits 1994 ein Kooperationsabkommen mit
der Europäischen Union. Im Jahre 2000 erreichte die EU
die Stilllegung des Atomkraftwerks Tschernobyl. In Yalta erwog
der EU-Kommissionspräsident 2003 die Möglichkeit
eines Beitrittsantrags der Ukraine.
1997
unterzeichnete die NATO mit der Ukraine eine Charta, die es
ihr ermöglicht, an den neuen europäischen Sicherheitstrukturen
teilzuhaben, ohne wirklich dazuzugehören. Die Annäherung
zwischen der Ukraine und der NATO ist vor allem auf die Politik
der USA zurückzuführen. Fuer die USA ist die Ukraine
ein geopolitischer Angelpunkt. Bis 1995 beteiligten sich die
USA an der Vernichtung der ukrainischen Atomwaffen. Sie förderten
die wirtschaftliche Liberalisierung des Landes mit zahlreichen
Krediten und Investitionen. 2003 entsendete die Ukraine 1800
Soldaten in den Irak – dies verbesserte die Beziehungen
zwischen den beiden Ländern.
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